Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.01.2011, 03:26
SteffiM83 SteffiM83 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 26.01.2011
Beiträge: 3
Standard Mein geliebter Papa

Hallo ihr Lieben!
Seit gut 5 Monaten bin ich nun stille Leserin dieses Forums und habe nun endlich ein wenig Kraft gefunden etwas zu schreiben.
Am 31.10.2010 ist mein Papa im Alter von 49 Jahren nach nur 6 Wochen Kankheit gestorben.
Mein Papa war eigentlich nie krank, seit ich mich erinnern kann, hat er nicht ein einzigen Tag auf der Arbeit gefehlt.Im Sommer letzten Jahres fing dann alles mit Rücken- und Bauchschmerzen an. Meine Eltern sind dann noch in den Urlaub gefahren, weil sie die Symptome nicht richtig einordnen konnten und die Schmerzen auch nicht jeden Tag da waren. Als sie dann aus dem Urlaub wieder gekommen sind, habe ich mich ziemlich erschrocken, da mein Papa in den zwei Wochen bestimmt 10 Kilo abgenommen hat, Bei mir haben da schon alle Alarmglocken geschrillt, da ich durch meinen Beruf (MTA) wusste was das für Symptome sein könnten. Ich hab ihm immer wieder dazu geraten zum Arzt zu gehen, doch mein Papa hat sich erst mal strikt geweigert.Er ist dann noch zwei Wochen arbeiten gegangen und Mama und ich hatten jedes Mal schiss, dass ein Anruf kommen könnte, dass er zusammen gebrochen wäre. Dann hat der Chef meines Papas von seiner Fürsorgepflicht Gebrauch gemacht und ihn nach Hause Geschickt.Am 13.September ist Papa dann endlich zum Arzt gegangen.Es folgten Blutentnahme und Ultraschall auf dem weil er wohl so veraltet war noch nichts zu erkennen war.Eine kleine Hoffnung keimte auf, doch die fand am 15. September ein jähes Ende. Die Blutwerte kamen und waren katastrophal. Durch die Tumormarker war ziemlich eindeutig das eine Krebserkrankung vorliegt.Das hat uns den Boden unter den Füßen weggezogen. Mein Papa hat dann noch einen Termin fürs CT gemacht und was diese Bilder gezeigt haben hat mich fast wahnsinnig gemacht. An der BSD saß ein circa 17 cm großer Tumor, die Leber war voller Metastasen und nahezu alle Bauchorgane waren vom Primärtumor infiltriert. Wir haben auf dem nach Hauseweg alle nur geweint und keiner war dazu fähig etwas zu sagen. Mein Papa hat sich dann dazu entschlossen nichts zu unternehmen und die letzten Tage, Wochen, Monate so gut wie es geht mit uns zu verbringen. Die ersten 3 Wochen ging alles noch ganz gut, wir konnten noch ein bißchen unternehmen, doch dann konnte Papa fast nichts mehr essen und wurde immer schwächer. Alle Möglichen erleichternen Maßnahmen hat er abgelehnt und das tat weh. Ich konnte mich kaum damit abfinden, selbst Schmerzmittel wollte er nur in Niedrigen Dosen nehmen.Doch in der letzten Woche ging es nicht anders und er musste Morphium bekommen.Dadurch war er teilweise so benebelt, dass er mich kaum erkannt hat. Papa hat uns noch einen letzen schönen Tag geschenkt, nämlich den vor seinem Tod. Er war so gut drauf, vollkommen klar und sagte selber das er noch Hoffnung haben würde ein paar Tage länger leben zu dürfen. Wir haben uns alle geirrt. Am nächsten Tag ist die Artria lienalis geplatzt und wir konnten nichts mehr für ihn tun. Wir haben noch alle bei ihm im Bett gelegen und uns verabschiedet.
Das ist jetzt fast 3 Monate her und es kommt mir vor wie gestern. manchmal wache ich morgens auf und denke es war alles nur ein böser traum.Wieso hatten wir nur noch so wenig Zeit?
Liebe traurige Grüße
Steffi
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:32 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55