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Warum
Meine Mutter, die an Alzheimer Demenz litt, ist im September 2010 verstorben. Mein Vater, der meine Mutter abgöttisch liebte hat meine Mutter zusammen mit einer 24Stunden-Betreuung bis zuletzt gepflegt.
Nach dem Tod meiner Mutter brach mein Vater buchstäblich zusammen, er klagte über immer stärker werdende Schmerzen und es dauerte eine Weile, bis ich ihn überreden konnte ins Spital zu gehen. Ich muss noch vorausschicken, dass mein Vater vor vier Jahren an Prostatakrebs erkrankte und nach einer Orchitektomie ohne weitere Therapie nachhause geschickt wurde. Es war augenscheinlich alles ok. Im Spital knallte mir eine Ärztin dann die bittere Wahrheit kaltschnäuzig ins Gesicht: Knochenmetastasen auf der Schädelkalotte, an den Rippen, am Becken usw. Mein Vater wusste, wie es um ihn stand (vermutlich schon sehr lange) und wollte nur nach Hause und dort sterben. Ich wohne 60 km von ihm entfernt und konnte ihm diesen Wunsch trotzdem erfüllen. Mithilfe der 24 Stunden-Betreuung, dem Mobilen Hospiz und der Unterstützung durch meinen Mann. Die Sterbebegleitung war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung und ich möchte diese Zeit nicht missen, so nah war ich meinem Vater noch nie. Eine Woche vor Weihnachten ist mein Vater verstorben und seitdem frage ich mich immer warum es uns nicht gegönnt war noch einige Zeit miteinander zu verbringen. Auch er hatte noch bis zuletzt Pläne gemacht. Ich komme nicht zur Ruhe, muss eine große Wohnung räumen usw. und wenn ich einmal Zeit für mich hätte, bin ich auch ständig in Bewegung und unruhig. Hört das niemals auf? Wenn ich in der Wohnung bin, habe ich das Gefühl, er ist noch da. Danke für's Lesen, der Betrag ist doch sehr lang geworden und liebe Grüße aus Österreich |
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